Nachhaltige Landwirtschaft in der Steiermark: Energiesparen und Energieoptimierung im Fokus

Die Landwirtschaft spielt eine ganz wesentliche Rolle in der österreichischen Wirtschaft und den Energiesektoren. Um langfristig eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten, ist es unabdingbar, die Energieeffizienz und Energieoptimierung in der Landwirtschaft zu forcieren und zu fördern. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Maßnahmen, die in Österreich 2023 ergriffen werden, um das Energiesparen und die Energieoptimierung in der Landwirtschaft voranzutreiben.

 

Welche  Herausforderungen gibt es für Landwirte?

 

Die Landwirtschaft ist gesamtheitlich betrachtet sehr energieintensiv, angefangen bei der Bodenbearbeitung über die Bewässerung bis hin zur Ernte und Lagerung. Zugleich steht die Branche vor Herausforderungen wie dem Klimawandel, stark gestiegenen Energiekosten und schwierigeren Umweltauflagen. Es wird für jeden Landwirt zunehmend aufwändiger und kostenintensiver seinen Betrieb aufrecht zu erhalten. Um diesen Herausforderungen richtig begegnen zu können und sie auch zu bewältigen, ist eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen und eine Reduzierung des Energieverbrauchs unerlässlich.

 

Welche Möglichkeiten zur Energieoptimierung in der Landwirtschaft gibt es?

In Österreich wird vermehrt auf innovative Technologien gesetzt, um den Energieverbrauch in der Landwirtschaft zu optimieren. Intelligente Bewässerungssysteme, GPS-gesteuerte Traktoren und energieeffiziente Heizsysteme sind Beispiele dafür, die eingesetzt werden können, um den Energieverbrauch zu minimieren. Diese Investitionen tragen nicht nur zur Verringerung der Umweltauswirkungen bei, sondern verbessern auch die Produktivität der Landwirte. Von Energiegemeinschaften über die Energieoptimierung des laufenden Betriebs durch organisatorische, bautechnische, haustechnische oder regeltechnische Verbesserungsmaßnahmen bis hin zum zielgerichteten Einsatz erneuerbarer Energien wie Biomasse, Photovoltaik oder Solarthermie können bis zu 70% der verbrauchten Kilowattstunden reduziert werden.

 

Welche Energieoptimierungsmaßnahmen setzen sich in der Landwirtschaft durch?

Der Einsatz erneuerbarer Energien spielt eine entscheidende Rolle bei der Energieoptimierung in der Landwirtschaft. Immer mehr Landwirte setzen auf Photovoltaik-Anlagen, Biomasse und Windkraft, um einen Teil ihres Energiebedarfs abzudecken. Diese nachhaltigen Energiequellen tragen nicht nur zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei, sondern bieten den Landwirten auch langfristige wirtschaftliche Vorteile durch niedrigere Energiekosten. Insbesondere Photovoltaikanlagen halten in den letzten Jahren immer mehr Zuspruch und werden verstärkt eingesetzt. Um dem Hof durch eine Photovoltaikanlage den höchsten Nutzen zu stiften, ist jedoch unbedingt auf ganz wesentliche Faktoren in der Planung zu achten.

 

Was ist die richtige Vorgehensweise bei der Planung einer Photovoltaikanlage?

1. Eigenverbrauchsquote

Die Eigenverbrauchsquote sagt aus, wie viel vom erzeugten Strom selbst genutzt werden kann. Generell soll die Eigenverbrauchsquote der Photovoltaikanlage so hoch wie möglich sein, wir empfehlen jedenfalls mit mindestens 50% des erzeugten Stromes zu planen. Eine hohe Eigenverbrauchsquote hat wirtschaftliche Vorteile und allgemein dargestellt umweltfreundlich und zukunftsorientiert. Eine Überdimensionierung der Anlage kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass die erzeugte Energie keinen Abnehmer findet, auch nicht das öffentliche Netzt der Energieversorger.

 

2. Erstellen des Lastprofils und der Ertragsberechnung

Die Lastprofilanalyse ist eine Methode zur Bewertung des zeitlichen Verlaufs des Stromverbrauchs in einem bestimmten Zeitraum. Sie ermöglicht es, den Energiebedarf zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten zu verstehen und gezielt Maßnahmen zur Maximierung der Eigenverbrauchsquote zu ergreifen.

3. Laufende Schwankungen verstehen 

Die Nutzung einer Photovoltaikanlage kann optimiert werden, indem man die täglichen Schwankungen im Lastprofil analysiert. Dies beinhaltet die Identifizierung von Spitzenverbrauchszeiten, in denen die Photovoltaikanlage besonders effizient genutzt werden kann. Dadurch können anhand organisatorischer oder automatisierter Maßnahmen Großverbraucher in Zeiten hoher Sonneneinstrahlung betrieben werden, um den Eigenverbrauch zu maximieren.

4. Verlagerung von Verbrauchsspitzen

Eine gezielte Lastverschiebung ermöglicht es, den produzierten Solarstrom besser zu nutzen. Dies könnte bedeuten, dass energieintensive Aufgaben auf ertragreiche Stunden verlagert werden, um den Strom direkt vor Ort zu verbrauchen, anstatt ihn ins Netz einzuspeisen. Intelligente Regelungen können hierbei eine wichtige Rolle spielen, indem sie den zeitlichen Ablauf des Energieverbrauchs automatisch an die Solarerzeugung anpassen.

 

5. Jahreszeitliche Optimierungen

Die Lastprofilanalyse sollte auch saisonale Unterschiede berücksichtigen. In den Sommermonaten wird die Photovoltaikanlage in der Regel mehr Strom produzieren als im Winter. Daher ist es sinnvoll, saisonale Anpassungen im Lastprofil vorzunehmen, um die Eigenverbrauchsquote zu maximieren.

 

Starke Kooperation für mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft

Es zeigt sich, dass der Energiezuwachs in der Landwirtschaft eng mit technologischem Fortschritt und Nachhaltigkeitsbestrebungen verknüpft ist. Die Integration erneuerbarer Energiequellen, präzisionslandwirtschaftlicher Technologien und digitaler Innovationen wie unsere Melkroboter sind Schlüsselfaktoren, um die Landwirtschaft energieeffizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Für mehr regionale Nachhaltigkeit sind wir im November 2023 eine Kooperation mit der Firma  Melktechnik Meixner aus Wieselsdorf eingegangen. Der Betrieb hat sich auf die Optimierung vom gesamten Melkprozess spezialisiert und bietet die Errichtung und Servicierung von hoch technologischen und präzisen Melkroboter an.

EBE Engineering & Consulting

„Wir freuen uns sehr über diese tolle regionale Partnerschaft. Die Landwirtschaft ist ein sehr energieintensiver Sektor und bietet rund um dieses Thema viel Potenzial, um Geld und Energie zu sparen. Georg Schuchlenz, Geschäftsführer

 Melktechnik Meixner:

Wir möchten uns durch diese Kooperation noch intensiver dem Thema Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Technologien in der Landwirtschaft widmen. Zum anderen möchten wir unseren Kunden einen weiteren äußerst wertvollen Service bieten – die Beratungen können von unserem Partner direkt am Hof durchgeführt werden“
Klaus-Jürgen Meixner, Geschäftsführer

 

Fazit

In Österreich wird eine energieeffiziente Landwirtschaft nicht nur als Umweltschutzmaßnahme, sondern auch als wirtschaftliche Chance gesehen. Durch den Einsatz innovativer Technologien, den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien und die Unterstützung durch gezielte Aufklärung und Energieberatung soll die österreichische Landwirtschaft in eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung gelenkt werden. Energiesparen und Energieoptimierung sind nicht nur Schlagwörter, sondern bereits gut gelebte Praxis auf den österreichischen Feldern und Höfen, muss jedoch noch wesentlich stärker vorangetrieben werden.